Hervorgegangen aus einem PC-Haus für Soft- und Hardwarelösungen, hat sich das Greifensteiner Unternehmen dhs Dietermann & Heuser Solution GmbH längst mit seiner eigenen Imaging-Software, dazugehöriger Hardware und Serviceleistungen auf dem internationalen Markt einen Namen gemacht. Jetzt feiert das mittelständische Familienunternehmen 25-jähriges Jubiläum. Im vergangenen Vierteljahrhundert hat dhs mit Geschäftsführer Christian Dietermann seine Mitarbeiterzahl von 5 auf 20 ausgebaut, die Firmenfläche fast verdoppelt und ist mit seinen Produkten weltweit unterwegs.
 
„Am Anfang steht immer die Idee“, erzählt Seniorchef Gerhard Dietermann von den Anfängen des Unternehmens. Bei dhs spielte neben der Idee auch noch der Zufall eine Rolle: „Anfang der 90er Jahre kamen wir auf dem Tennisplatz mit einem Außendienstmitarbeiter von Leica Microsystems ins Gespräch“, erinnert sich der Seniorchef. Das Gespräch drehte sich um mikroskopische Bilder, die man auf einem Bildschirm
darstellen und ausdrucken kann. Gerhard Dietermann und sein Sohn Christian ergriffen die Chance und entwickelten eine Lösung, die Bilder mit einer Kamera aufzunehmen und anschließend in einer Datenbank zu speichern. Christian Dietermann: „Unser heutiger Entwicklungsleiter Peter Patzwaldt hat eine Datenbank und weitere Applikationen programmiert, um unter anderem Messungen an den jeweiligen Bildern vornehmen zu können. Wir decken damit den kompletten Workflow der Bilder und Daten, von der Bildaufnahme bis zum fertigen Prüfbericht ab.“ Es war die Geburtsstunde der dhs-Bilddatenbank und der Firma dhs Dietermann & Heuser Solution GmbH.
 
Entwickelt wurde die erste Bilddatenbank noch in der Vorgänger-Firma Dietermann & Heuser, ein PC-Haus, in dem Seniorchef Gerhard Dietermann zusammen mit seinem Partner Harald Heuser den Kunden bereits in den 80er Jahren – in Zeiten von IBM und Commodore – Software- und Hardwarelösungen aus einer Hand anboten. „Im Dezember 1996 haben wir unsere neue Sparte, die Imaging Software, dann in ein eigenes Unternehmen überführt“, erzählt Christian Dietermann, der damals die Geschäftsführung übernahm.
 
Gestartet mit fünf Mitarbeitern, die auch alle Gesellschafter wurden, ist aus dhs inzwischen ein Generalunternehmen mit 20 Angestellten geworden, das nicht nur Software entwickelt und weltweit vertreibt, sondern auch die passende optische Hardware wie digitale Kameras und Mikroskope anbietet. dhs ist Zeiss-Stützpunkthändler und bietet alle Dienstleistungen von der Installation über Schulungen bis hin zum Support an.
 
Wichtiger Meilenstein in der Firmengeschichte war 2015 ein Großauftrag von Bosch für Systeme, mit denen technische Bauteile auf vorhandenen Restschmutz untersucht werden. dhs lieferte nicht nur die Software, die die normgerechte Auswertung übernimmt, sondern die entsprechende Hardware – wie PCs und Mikroskope – gleich mit. „Der Auftrag belief sich auf 100 Systeme, das war der Zeitpunkt, an dem klar war, dass wir uns auch räumlich vergrößern mussten“, erzählt Dietermann. Durch den Anbau vergrößerte sich 2016 die Fläche von 450 auf 850 Quadratmeter. Dietermann: Der Standort ist für uns super: Wir liegen mitten in Deutschland und haben eine hervorragende Autobahnanbindung.“ Genau richtig also für ein Unternehmen, das international unterwegs ist.
 
Iris Baar, (2021), Von Greifenstein in die weite Welt, Lahn-Dill Wirtschaft, November/Dezember 2021, S.61